E-Mobilität mit „Rückenwind“
Wenn man mit dem normalen Fahrrad fährt, kennt man „Rückenwind“ eher nicht… Hier kommt der Wind „gefühlt“ meistens von vorn und man muss kräftig in die Pedale treten. Wenn eine elektrische Unterstützung durch einen Elektromotor vorhanden ist, ist das eine andere Sache, da hat man „gefühlt“ immer Rückenwind. Die Energie hierfür kommt von einem Akku, der am Rad auf unterschiedlichste Art befestigt ist. Bei den Motoren gibt es drei unterschiedliche Antriebe, Vorderrad-, Mittel- und Hinterradmotor. Damit das Ganze auch funktioniert gehört außerdem noch eine Steuereinheit, Sensoren an Speichen oder Kettenblatt und eine Bedieneinheit am Lenker dazu.
Vor- und Nachteile der verschiedenen Motorenpositionen
(unverbindliche Hinweise, ohne Gewähr)
Der Vorderrad-Motor
• Vorteile: Günstiger Preis (Preisklasse ca. 800 bis 1.500 Euro), sehr leise, hat eine Rücktrittsbremse, verschiedene Schaltungsarten (Kettenschaltung / Nabenschaltung) und eine schnelle Unterstützung, da der Frontmotor sofort beim Anfahren unterstützt.
• Nachteile: Das höhere Gewicht am Vorderrad des Fahrrads beeinflusst das Lenkverhalten und führt zu weniger Stabilität in einer Kurve. Die Unterstützung bei diesem Antrieb ist oft unharmonisch auf Grund von Vorlauf oder Nachlauf.
Der Hinterrad-Motor
• Vorteile: Sportlichkeit, geringes Gewicht, mehr Grip beim Fahren, innovative Energierückgewinnung, eine größere Übersetzungsbandbreite, geräuscharmes Fahrwerk.
• Nachteile: Der höhere Schwerpunkt macht das Fahrrad nicht ganz so stabil und es gibt keinen Rücktritt. Preisklasse ca. 2.000 bis 3.500 Euro.
Der Mittel-Motor
• Vorteile: Bessere Stabilität auf Grund des tiefen Schwerpunktes, geringerer Stromverbrauch wegen direkter Kraftübertragung, flexible Schaltung (alle Arten von Schaltung können verbaut werden), Rücktrittbremse möglich, Mittelmotoren gibt es in vielen verschiedenen Varianten und unterschiedlichen Leistungen.
• Nachteile: Keine Energierückgewinnung, höherer Verschleiß aller Komponenten, höheres Gewicht, weniger Gänge da nur ein Kettenblatt möglich ist. Preisklasse: Hier sind nach oben fast keine Grenzen gesetzt. Es fängt bei ca. 1.800 Euro an, bis 10.000 Euro je nach Bedürfnis.
Kaufberatung / Wo kaufe ich mir ein Pedelec?
Diese Frage stellen sich viele. Im örtlichen Fahrradhandel haben Sie die optionale technische Beratung und die Fahrräder können getestet werden. Auch Garantieansprüche und Wartungsarbeiten werden vor Ort geklärt. Sollte es länger dauern bekommt man je nach Händler ein Ersatz-Pedelec gestellt.
Beim weit entfernten Fachhandel spare ich unter Umständen am Preis. Es ist aber zu bedenken, dass ich für alle Garantieansprüche oder Wartungsarbeiten weite Strecken zurücklegen muss.
Beim Discounter sehe ich die Ware zwar, kann aber keine Probefahrt machen. Wenn die Ware gekauft ist und es treten Probleme auf, habe ich in der Regel einen anderen Ansprechpartner! Hier soll die Werbung mit Wartung / Inspektion und Reparatur vor Ort einen Anreiz bieten. Aber Achtung, das kann unter Umständen seine Tücken haben und Probleme machen. Lange Terminvereinbarungen, ist es eine qualifizierte Fachkraft, hat sie die richtigen Ersatzteile dabei und vieles mehr… .
Im Internet hat man die gleichen Probleme wie beim Discounter, auch wenn es ein zugelassener Händler ist. Ein aufwendiger Versand kann auch sehr nervig sein.
E-Lastenräder
E-Lastenräder sind im Vergleich zu Pedelecs mit einem zusätzlichen Ladebereich ausgestattet. Sie sind geeignet für den Transport von Waren, Kindern oder z. B. auch von Hunden. Gerade im Nahbereich sind sie eine gute Alternative zum Autofahren.
Für umweltbewusste Neueinsteiger*innen und Handwerker* innen im Dienstleistungssektor sind sie ein ideales Fortbewegungsmittel in den Innenstädten. Weiterer Aspekt: Das Parkplatzproblem löst sich fast von alleine.
E-Lastenräder gibt es als 2rad (einspurige), 3rad- und auch 4rad-Varianten (mehrspurige) je nach Anwendungsgebiet, Gleichgewichtsverhalten und Fahreigenschaften. Die Ladebereiche sind offen oder als geschlossene Box erhältlich.
Bedingt durch die verschiedenen Aufbauten ist das Lastenfahrrad schwerer und sinnvoller Weise mit einem Elektromotor als Antrieb ausgestattet. Bei Lastenräder ist meistens ein Mittelmotor eingebaut. Die Reichweite liegt bei 40–70 km und ist abhängig von der Größe des Akkus. Mit einem zweiten Akku kann die Reichweite entsprechend vergrößert werden. Die meisten E-Lastenräder kosten zwischen 3.500 bis 10.000 Euro. Der Kaufpreis ist abhängig von der Art des Bedarfs, der technischen Ausstattung und dem gewünschten Komfort. Vor dem Kauf ist hier auf jeden Fall eine Probefahrt, besser noch ein eintägiger Test, zu empfehlen. In Kaiserslautern haben wir seit kurzem ein Lastenfahrrad-Zentrum bei dem man verschiedene Modelle testen kann.
Zum Beispiel gibt es beim ASZ in Kaiserslautern ein Lastenfahrrad zum Ausleihen:
www.asz-kl.de/lastenfahrraeder-ein-neuer-service-im-asz/